Immer wieder Gasunfälle - muss das sein?

In regelmäßigen Abständen gehen die Meldungen über Gasunfälle durch die Presse. Kann das nicht verhindert werden?

Die Gasversorgungsunternehmen führen Statistiken über diese Unfälle.

Bei der Ursachenforschung hat der DVGW in 5/98 eine Umfrage bei 766 Gas-Versorgungs-Unternehmen durchgeführt. Dabei meldeten 80 Versorger, dass in den letzten zehn Jahren 168 Manipulationsfälle bekannt wurden. Gemessen an z. Zt. ca. 16,5 Mio. Gasanlagen ist dies eine sehr geringe Anzahl.

Diese unerlaubten Eingriffe teilten sich wie folgt auf:

  • 49 Suizidfälle
  • 25 Versicherungsbetrüge
  • 18 psychisch-soziale Ursachen
  • 57 Gasdiebstähle
  • 19 Do-it-yourself

Bei der Auswertung dieser Vorfälle konnten gelöste Stopfen, Kappen und Verschraubungen als häufigste Ursache ermittelt werden. Durch diese Erkenntnisse wurde die TRGI in 8/2000 um das Thema „Manipulationserschwerung“ ergänzt.

Und das Fazit?

Der ganz überwiegende Teil wird durch menschliche Manipulation verursacht, die niemals ganz verhindert werden kann. Was soll man schon dagegen tun, wenn jemand eine Gasleitung mit der Säge durchtrennt!

Viele Manipulationen können aber dennoch verhindert werden. Dies ist erkannt und im Sommer 2000 in Form einer Ergänzung zu den bestehenden Vorschriften in Angriff genommen worden. Das Entfernen oder Lösen von Kappen oder Verschraubungen an Gasleitungen kann zum Beispiel durch Einsatz von neu entwickelten Sicherheitsmaterialien, welche nur mit nicht frei verkäuflichem Spezialwerkzeug gelöst werden können, verhindert werden.

Prävention

Zur Erschwerung der Manipulation an Gasanlagen sollen zwei grundsätzliche Maßnahmen greifen:

1. Die Aktive Maßnahme:

Einbau von Gasströmungswächtern an geeigneter Steller in der Gasinstallation, die den Gasstrom sperren, wenn ein bestimmter Durchflusswert überschritten wird.

2. Die Passive Maßnahme:

In Mehrfamilienhäusern müssen in allgemein zugänglichen Räumen in Zukunft geprüfte und zugelassene Stopfen und Kappen eingebaut werden, die nur mit Spezialwerkzeug gelöst werden können. Außerdem müssen Verschraubungen mit Sicherungen versehen werden, die auch nur mit Spezialwerkzeug geöffnet werden können. Gasanschlussräume in Mehrfamilienhäusern müssen abschließbar sein.

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